Dies ist ein Gastartikel von Andreas Zeitler von Mac OS X Screencasts. Andreas erstellt auf der Webseite macosxscreencasts.com mit weiteren Autoren Screencasts über Mac OS X Software. Mit kostenlosen Mitteln Screencasts zu erstellen war bis vor kurzer Zeit noch nahezu unmöglich. Die notwendigen Optimierungen einer Software bezüglich der Bildschirmaufnahme wurden entweder meistens nicht gemacht, oder die Freeware war an eine spezielle Webseite gebunden, welche sie auch gleich "kostenlos" zur Verfügung stellt. An sich nichts schlechtes, doch boten die vorhandenen Tools nicht viel Freiraum. Man muss bei Freeware zwar immer noch (performancemässig) aufpassen. Jedoch ist das Feld inzwischen viel diverser geworden. Seit Snow Leopard hat sich das grundsätzlich geändert. Es schiessen geradezu Tools aus dem Boden welche die Bildschirmaufnahme ermöglichen. Das beste: Apple liefert sogar alles schon mit. Mit dem Release des Schnee Leoparden und QuickTime X kann das Betriebssystem nun von Haus aus schon den Bildschirm aufnehmen. Weitere kostenfreie Tools sind:
- Das an screencast.com gebundene Jing beispielsweise. (Allerdings recht niedrige Framerate)
- Copernicus, welches etwas altbacken daherkommt, da schon lange nicht mehr geupdated.
- Online Lösungen wie Screentoaster oder Screencast-O-Matic, welche ich persönlich nicht empfehlen kann.
Mit QuickTime X hat man eine sehr gute Startposition bei der kostenlosen Aufnahme. Aufgenommen wird muckenlos der gesamte Bildschirm. Einziger Wehrmutstropfen aus den Augen eines Profi-Screencasters: Oben in der Menüzeile nistet sich ein Icon ein, welches man eigentlich herauseditieren müsste. Für den Laien ist das aber wahrscheinlich egal. Einzige Empfehlung die ich an der Stelle noch geben kann, ohne ins Detail zu gehen. Es gilt, wie so oft, auf die Zielgruppe zu achten. Erstellt man einen Screencast für das Web empfiehlt es sich eine Auflösung zu nehmen die auch Web-freundlich ist. Dabei braucht man aber keine Futzel-Aufnahmen zu machen, sondern kann ab 1024x768 aufwärts anfangen. Für gewöhnlich geht beim Herunterskalieren auf 400x300 nicht soviel verloren. Dazu stellt man einfach in den Systemeinstellungen unter Monitore die Auflösung des Bildschirms auf das gewünschte Format. Hat dann auch den Vorteil, dass das was man selbst aufnimmt, später der YouTube-Besucher ebenfalls sieht. Und nicht irgendwelche Maus Zeiger die aus dem Bildausschnitt fallen, damit nicht mehr sichtbar sind und dem Zuschauer erstmal erklärlich gemacht werden muss, was man gerade gemacht hat. Hier noch einige Kurze Best-Practice Tipps mit denen man sich viel Ärger sparen kann:
- Plan: Wer sich vorher überlegt was er sagen beziehungsweise zeigen möchte hat einen klaren Vorteil. Geht man sein Skript schonmal so gedanklich vor dem geistigen Auge durch, macht man später bei der Aufnahme weniger Fehler - ehrlich.
- In Segmenten aufnehmen: Anfänger machen oft den Fehler, den gesamten Screencast in einem Happen aufnehmen zu wollen. Das führt dann dazu, dass man einen eigentlich nur 10-Minütigen 5-mal aufnimmt. Den Frust kann man sich sparen, indem man sich vorher im Skript Segmente notiert. Zwischen den einzelnen Segmenten/Aufnahmen kann man dann mit einem Video-Übergang überblenden.
Das war eine kurze und knackige Einführung in das Thema Screencasting. Bitte hinterlasst doch Kommentare mit Fragen, die in weiteren Beiträgen beantwortet werden können. Im nächsten Artikel könnten wir beispielsweise darüber reden, wie man das aufgenommene Material bearbeitet beziehungsweise noch ein bisschen aufpeppt.